13.11.2024 20.00 Uhr Meisenfrei
Climb on every rung
Das traditionelle Herbstkonzert wird der einzige öffentliche Auftritt der STEHPISSER im Jahre 2024 sein. Das führt natürlich zu besonderer Intensität dieser Veranstaltung. Wir werden helle Funken schlagen aus den 70 Jahre alten Eisblöcken des Rockn Roll und all die gute Energie raushauen, die sich angestaut hat. Neben eigenen Titeln gilt es unseren Helden zu huldigen: von Bob Dylan über David Bowie, Tony Joe White, Mitch Ryder, John Prine, Jim Carol, Steve Earl und Van Morrison bis Warren Zevon und ZZ Top. Das wird eine heisse und scharfe Suppe aus Country, Rootsrock und Punk. Und der unvergessene Townes van Zandt wird auch eine zu Herzen gehende Ballade beisteuern.
Wir freuen und jedenfalls schon sehr auf euch und diesen next step on our ladder to the stars. Lets dance the night away!
History of
An einem lauen Juniabend in Paris ...
Man schrieb das Jahr 1974, es war ein lauer Juniabend, als sich zwei damals noch junge Herren zufällig in Paris trafen. Die englische Punk-Combo The Damned sollten spielen im angesagten Club "Gibus", in der Rue Faubourg du Temple, unweit vom Place République. Gegen 23 Uhr, The Damned waren gerade halb durch ihren Set, rempelte ein stämmiger Blonder einen etwas größeren Blonden versehentlich an - dessen Bier fiel polternd zu Boden. "Merde, alors (verdammte Scheiße)", entfuhr es dem Größeren. Der Kleinere zog ihn zur Bar, bestellte ihm ein neues Bier und man kam ins Gespräch - zunächst in gebrochenem Französisch, dann auf Deutsch, als beide ihre Unsicherheit überwunden hatten und verblüfft feststellten, dass sie sich auch in ihrer deutschen Muttersprache unterhalten konnten. "Scheiß Punkmucke", entfuhr es dem Gedrungenen angesichts eines mit hohlem Gesicht vorbeischlendernden Schwarzrockes mit hochgegeltem Rothaar. "Ja", sagte der Große und strich sich mit einer Handbewegung die blonde Mähne aus dem Gesicht, "kann man besser machen. Ich schreibe auch Songs. Aber mehr Richtung New Orleans. So in der Art Brel meets Swamprock. Ich heisse übrigens Acki!" "Ich bin Ecki und Schlagzeuger", sagte der Kurze, "und ich muss jetzt pissen!" "Ich komme mit", sagte Acki.
30 Jahre Rockgeschichte...
Das, damals in Paris, war die Geburtsstunde der "Stehpisser". Der Rest ist Rockgeschichte: Die Anzeige "Mitmusiker gesucht - Instrumente und Talent Nebensache" im Melody Maker, auf die sich der Bassist Pit Mau meldete und zum Mitstreiter wurde, dann die Sessions mit B.B. Kings Backing Band in Memphis, die endlosen Nächte im Londoner Marquee Club, der erste Vertrag und das erste Album auf dem Vertigo-Label, der legendäre Auftritt mit Keith Richards als Gastguitarrist im Jahre 1979 auf dem Donington-Festival, die Welttournee durch USA, Europa und Fernost und das Doppelalbum "Pissed at Budokan", der Grammy für "Cold Winds" aus der Hand von Paul McCartney, der Preis der deutschen Schalplattenkritik und nicht zu vergessen der Aufritt am 9. November 1989 in Dieter Thomas Hecks Hitparade, als "Die Stehpisser" Acki Golzs Song "Brooklyn Bridge" á capella mit den Fischerchören intonierten. Stunden später fiel die Mauer in Berlin; bereits nach einer Woche befand sich die Nummer auf dem ersten Platz der deutschen, englischen und japanischen Hitparade.